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- Pai Mārire (von Neuseeländern europäischer Abstammung auch Hauhau genannt) ist eine synkretistische Religion der Māori, die auf der Nordinsel Neuseelands vor allem zwischen 1863 und 1874 bedeutsam war. Sie wurde in der Region Taranaki von dem Propheten Te Ua Haumene gegründet und setzte sich aus Elementen zusammen, die der Bibel und dem traditionellen Glauben der Māori entlehnt waren. Sie versprach ihren Gläubigen die Befreiung von der Vorherrschaft der Pākehā (Europäer). Damit ergänzte sie die zuvor rein politisch ausgerichtete Unabhängigkeitsbewegung der Māori um religiöse Aspekte. Die bereitwillige Aufnahme der neuen Religion durch einige Māori zeigte auch ihre Ablehnung des Christentums und ihr Misstrauen in die Missionare aufgrund deren Rolle in Landkäufen zum Nachteil der Ureinwohner. Die neue Religion erlangte unter den Māori der Nordinsel breite Unterstützung und hatte enge Verbindungen zum Māori King Movement. Die Bewegung führte wegen der Übergriffe eines Teils der Anhänger auf isolierte Siedlergemeinden zu großen Sorgen für die europäischen Siedler. Obwohl aus friedlichen Motiven heraus gegründet – der Name bedeutet wörtlich „gut und friedlich“ –, wurde Pai Mārire vor allem für einen extremistischen Teil der Anhänger bei den Europäern unter dem Namen Hauhau bekannt. Es gibt Belege, dass die schlimmsten Gewaltexzesse zwischen 1864 und 1865 von „Unterpropheten“ angeführt wurden, die gegen die Wünsche von Te Ua und die Grundsätze ihrer Religion handelten. Der Aufstieg und die Verbreitung dieser gewaltsamen Ausdrucksformen von Pai Mārire können als Antwort auf Militäroperationen der neuseeländischen Regierung gegen die Māori der Nordinsel gesehen werden, die auf die Ausweitung des Einflusses der Europäer und der Eroberung von Land für die Besiedelung durch Europäer ausgerichtet waren. Der Historiker B.J. Dalton ist der Ansicht, dass nach 1865 alle Māori unter Waffen fast stereotyp als „Hauhau“ bezeichnet wurden. Die Pai Mārire schufen neue Riten wie Zaubersprüche, eine Art Totempfahl (Niu) und den Glauben an einen übernatürlichen Schutz gegen Kugeln. Die Riten umfassten auch Enthauptungen, das Herausschneiden des Herzens feindlicher Soldaten und rituellen Kannibalismus. Pai Mārire verbreitete sich ab 1864 rasch über die Nordinsel und vereinte die sonst oft verfeindeten Stämme in einem leidenschaftlichen Hass gegen die Pākehā. Sie war auch Inspiration für den starken militärischen Widerstand gegen die Kolonialstreitkräfte, vor allem im (1863–1866). Gouverneur George Grey begann im April 1865 einen Feldzug zur militärischen Unterdrückung der Bewegung, in dessen Verlauf Dutzende Dörfer in Taranaki und an der Ostküste angegriffen wurden. Mehr als 400 Anhänger wurden gefangen genommen. Die meisten wurden auf den Chatham Islands interniert. Elemente der Religion flossen in die 1868 von Te Kooti, der von den Chathams entkommen konnte, gegründete Religion („Erhobene Hand“) ein. Beim Zensus 2006 nannten 609 Einwohner Neuseelands ihre religiöse Zugehörigkeit als „Hauhau“. (de)
- El movimiento Pai Mārire —comúnmente conocido como Hauhau— fue una religión o culto maorí sincrético fundado en Taranaki por el profeta Te Ua Haumene. Floreció en la Isla Norte, Nueva Zelanda desde aproximadamente 1863 hasta 1874. Pai Mārire incorporó elementos bíblicos y maoríes y prometió a sus seguidores la liberación de la dominación pakeha. Aunque fundado por motivos pacíficos, su nombre significa «bueno y pacífico», Pai Mārire se hizo más conocido por una forma extremista de la religión conocida por los europeos como «Hauhau». El auge y la propagación de la expresión violenta de Pai Mārire fue en gran parte una respuesta a las operaciones militares del gobierno de Nueva Zelanda contra los maoríes de la isla Norte, que tenían por objeto ejercer la soberanía europea y obtener más tierras para el asentamiento de los blancos; el historiador B.J. Dalton afirma que, después de 1865, los maoríes en armas se denominaron casi invariablemente Hauhau. El gobernador George Grey lanzó una campaña de represión contra la religión en abril de 1865, que culminó con el asalto a docenas de aldeas en Taranaki y en la costa este y el arresto de más de 400 adherentes, la mayoría de los cuales fueron encarcelados en las Islas Chatham. Elementos de la religión fueron incorporados en la religión formada en 1868 por Te Kooti, quien escapó de las Islas Chatham después de estar encarcelado allí. En el censo de Nueva Zelanda de 2006, 609 personas identificaron a «Hauhau» como su religión. (es)
- The Pai Mārire movement (commonly known as Hauhau) was a syncretic Māori religion founded in Taranaki by the prophet Te Ua Haumēne. It flourished in the North Island from about 1863 to 1874. Pai Mārire incorporated biblical and Māori spiritual elements and promised its followers deliverance from 'pākehā' (British) domination. Although founded with peaceful motives—its name means "Good and Peaceful"—Pai Mārire became known for an extremist form of the religion known to the Europeans as "Hauhau". The rise and spread of the violent expression of Pai Mārire was largely a response to the New Zealand Government's military operations against North Island Māori, which were aimed at exerting European sovereignty and gaining more land for white settlement; historian B.J. Dalton claims that after 1865 Māori in arms were almost invariably termed Hauhau. Governor George Grey launched a campaign of suppression against the religion in April 1865, culminating in the raiding of dozens of villages in Taranaki and on the East Coast and the arrest of more than 400 adherents, most of whom where incarcerated on the Chatham Islands. Elements of the religion were incorporated in the Ringatū or "Raised hand" religion formed in 1868 by Te Kooti, who escaped from incarceration on the Chatham Islands. In the 2006 New Zealand census, 609 people identified "Hauhau" as their religion. (en)
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